Selbstliebe als Grundlage für Gemeinschaft
Die Entwicklung einer Gemeinschaft beginnt in jedem Menschen selbst. Denn jeder einzelne trägt auf seine Art und Weise dazu bei.
Eine Gemeinschaft ist also wie das Ergebnis der Menschen selbst. Etwas, dass sie gemeinsam erschaffen. Sie ist die Summe des Zustands vieler Menschen. Mit dem Zustand meine ich den inneren Zustand eines Menschen. Wie gut er sich kennt, sich spürt und wahrnimmt und in welcher Beziehung dieser Mensch zu sich selbst steht. Denn auch das findet wieder Ausdruck in der Gemeinschaft.
Denn so steht dieser Mensch auch in Beziehung zu anderen Menschen.
Die Beziehung zu sich selbst ist ein Bereich, den ich etwas genauer betrachten möchte.
Warum? Weil dass das Fundament ist, auf dem wir unser Leben aufbauen. Unser eigenes Leben und auch das Leben mit und in der Gemeinschaft.
Bewusst oder unbewusst. Liebevoll oder weniger liebevoll.
Es beeinflusst alle unsere Lebensbereiche. Die Qualität der Beziehung zu uns selbst beeinflusst, wie wir über uns denken, fühlen, wie wir handeln. Wie wir Entscheidungen treffen und warum wir entscheiden. Wie wir mit unserem Körper umgehen. Wie viel Stress wir zulassen und wie konsequent wir unserem inneren Ruf folgen. Wie wir in Beziehungen zu anderen Menschen stehen. Wie wir unseren Alltag gestalten und unseren Lebensstil entwickeln usw.
Es wird vielleicht deutlich, dass das Fundament Einfluss auf alle unsere Lebensbereiche hat.
Wie steht es um unser eigenes inneres Fundament?
Um sich mit dieser Frage auseinanderzusetzten, benötigt es die Bereitschaft, ehrlich mit sich zu sein. Zudem braucht es Mut, sich diese Frage zu stellen. Denn damit öffnen wir eine Tür in unser Innerstes.
Der Psychologe Peter Lauster sagte einmal so schön: „Liebe ist die Fähigkeit, sich nach außen und nach innen zu öffnen“ und genau das ist es.
Wenn wir uns diese Frage stellen, gehen wir einen Schritt in Richtung Liebe. Es ist ein Akt der Liebe uns selbst besser kennen zu lernen und in Verbindung mit unserem Inneren zu treten.
Es beginnt also alles mit der Liebe. Das ist das, was wir in unserem Innersten wiederfinden. Liebe.
Der Blick nach Innen
Bevor wir diesen Schritt vornehmen, können wir uns überlegen, WIE wir uns auf der Reise zu uns selbst begegnen wollen. Der schönste und friedlichste Weg ist, sich mit Wohlwollen, Güte und Dankbarkeit zu begegnen. Denn das, was wir dort vorfinden werden verdient es, mit einer liebevollen Grundhaltung betrachtet zu werden.
Oft schauen wir im Alltag durch eine Brille der Leistung ganz nach dem Motto „ohne Fleiß keinen Preis“. Andere blicken durch die Brille der Perfektion. Alles muss perfekt sein und wenn es das nicht ist, dann wird es nach eigenen Maßstäben abgewertet. Es gibt noch viele andere Brillen, durch die wir schauen können.
Was fällt uns aber auf bei den genannten Beispielen? Sie bewerten. Sie sind darauf ausgelegt, vor allem abzuwerten.
Wenn wir uns also mit einer liebevollen Grundhaltung begegnen wollen, so dürfen wir uns vorher bewusst machen, was es für diese Begegnung braucht.
Wir sind wertvoll
Viele Menschen in der Gesellschaft definieren sich über Leistung, Status oder irgend etwas anderes. Wenn wir aber den Blick nach innen wenden, gibt es all diese Dinge nicht. Denn wir sind ein liebendes menschliches Wesen und keine funktionsfähige Maschine erbaut, um maximale Leistung zu erbringen.
Wir sind fühlende Wesen. Genau darin liegt unser Potenzial. In jedem fühlenden Wesen liegt die bedingungslose Liebe zu Grunde.
Die bedingungslose Liebe ist die Stärkste Kraft im Universum und wir tragen sie in uns. Jeden Tag, jede Nacht. Immer.
„Der erste Schritt zur bedingungslosen Liebe ist die Selbstliebe“
Hier beginnt es. Die Reise zu uns selbst, ist wohl die spannendste Reise des Lebens. Denn dort finden wir den unendlichen Schatz, uns selbst.
Oft ist dieser Schatz jedoch vergraben. Verbuddelt unter vielen Schichten des bereits gelebten Lebens. Schichten von Selbstzweifeln, kleinhaltenden Glaubensmustern, genauso wie freudvollen Erfahrungen und nährenden Begegnungen.
All diese Schichten haben wir bereits gelebt. All das macht uns zu dem Menschen, der wir heute sind. Aus diesem Grund sind diese Schichten so wertvoll.
Denn sie wurden bereits gelebt. An den Erfahrungen sind wir gewachsen, haben unsere Erkenntnisse gesammelt, reflektiert und aus Fehlern gelernt.
Wäre doch schade, diesen Schichten mit einem verurteilenden oder abwertenden Blick zu begegnen, oder? Wir haben es damals eben so gut gewusst, wie wir es damals gewusst haben. Wir haben alles gegeben, was wir damals an Möglichkeiten hatten. Wenn wir nun darauf zurückblicken, ist es eine schöne Erkenntnis, wenn wir manches heute anders machen würden. Das zeigt, dass wir uns weiterentwickelt haben. Aber dieser Blick resultiert aus unseren vergangenen Erfahrungen. Also sind diese wertvoll, damit wir heute an dem Punkt im Leben stehen können, an dem wir stehen.
Was Selbstliebe bedeutet
Selbstliebe bedeutet, dass wir uns in tiefer Wertschätzung und Dankbarkeit annehmen, wie wir sind. Mit all unseren Facetten. Mit den Seiten, die wir an uns schätzen und mit all dem, was wir vielleicht als Schwäche bezeichnen würden und die Seiten, die wir eine Weile verdrängt haben.
Liebe bedeutet Hingabe an uns selbst. Wir tauchen dadurch wieder tiefer in das Vertrauen in uns und ein und erkennen, dass wir die die Schöpfer unseres Lebens sind. Liebe bedeutet auch, für uns und die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Liebe heißt Räume zu schaffen und zu halten. Es bedeutet mutig zu sein und authentisch zu bleiben. Sie lehrt uns achtsam auf die eigenen Empfindungen zu achten und der Intuition zu folgen.
Liebe ist der Zustand innerer Glückseligkeit und tiefem Frieden.
Deshalb ist sie das größte Geschenk, dass wir uns selbst machen können.
Wir haben die Fähigkeit in uns, uns dieser Liebe wieder zu öffnen. Das kann uns niemand abnehmen.
Deshalb ist der Weg, die Liebe in uns wieder freizulegen ein aktiver Weg des inneren Erkennens, Verstehens, Annehmens, Liebens.
Wenn wir uns selbst gut kennen, tritt innere Klarheit ein. Diese Klarheit schafft in uns Stabilität, Geborgenheit und mehr und mehr den liebevollen Raum, der uns von innen heraus Halt gibt und uns nährt.
Selbstliebe lebt davon, gelebt zu werden.
Auf dem Weg zurück zu uns selbst hilft es, konsequent dabei zu bleiben. Denn so können wir Verhaltensweisen, Gedanken oder Gefühlsmuster am besten verändern. Gerade dann, wenn sie sehr tief sitzen, ist es wichtig, dass wir uns Tag für Tag an die liebevolle Grundhaltung erinnern. Nicht jeden Tag fällt es so leicht, wie an manch anderen Tag. Aber das macht nichts, denn daraus lernen wir zu erkennen, was uns vielleicht noch davon abhält. Wichtig ist die Wiederholung. So haben unsere Systeme die Möglichkeit, sich Schritt für Schritt umzustrukturieren und sich neu auszurichten, oder, wenn wir schon auf dem Weg sind, die Richtung zu festigen.
Alttagstipps um damit zu beginnen:
1. Dankbarkeit
Um den Weg der Selbstliebe anzutreten, gibt es viele Wege.
Ein Weg, den ich besonders schön finde, ist, sich abends vor dem Schlafen gehen 10 Dinge aufzuschreiben, für die man an diesem Tag dankbar ist (Situationen, Begegnungen, Kleinigkeiten). So öffnen wir das Feld der Dankbarkeit und legen unseren Fokus allgemein auf die Dinge, die uns Freude und Kraft geben. Dadurch schaffen wir eine liebevolle Grundlage und einen wertschätzenden Blick auch für uns selbst.
2. Liebevolle innere Haltung etablieren
Wir können außerdem jeden Abend 5 Punkte festhalten, bei welchen wir innerlich stolz auf uns sind.
Beispielsweise: ich bin stolz auf mich, weil ich meinem inneren Impuls gefolgt bin.
Ich bin heute stolz auf mich, weil ich heute ein Muster in mir erkannt habe.
Ich bin heute stolz auf mich, weil ich mir heute etwas Ruhe gegönnt habe, einfach so.
Ich bin heute stolz auf mich, weil…
Wenn das Wort „stolz“ bei dir negativ belegt ist, könntest du es durch das Wort „schätzen“ oder „freuen“ ersetzen.
„Ich schätze es an mir, dass ich….“
oder: „ich freue mich über mich, dass ich…“
3. Selbstreflektion:
Um unser Verhalten und Handeln zu verstehen, ist die Eigenreflektion wichtig. Hierbei können wir uns zum Beispiel fragen:
- Wieso habe ich in einer Situation so reagiert wie ich reagiert habe?
- Was habe ich in der Situation tatsächlich gedacht und gefühlt?
- Habe ich so gehandelt, um für mich einzustehen?
Das sind alles Tipps, die man gut anwenden kann, um die inneren Felder der Liebe und Wertschätzung zu öffnen und den Fokus auf das legen, was uns Kraft gibt.
Je tiefer wir uns mit dem Thema befassen, desto reichhaltiger wird es.
Was wir bei dieser Reise nicht vergessen dürfen: Es wird uns verändert. Es „verändert“ uns zu dem, der wir tief in uns wirklich sind.
Es lohnt sich. Es lohnt sich so sehr.
Herzliche Grüße und alles Liebe,
Alina
PS:
Ein warmherziger Begleiter im Alltag zu mehr Selbstliebe kann das Buch: „Annas Reise zurück ins Herz“ sein. In diesem Buch geht es um die Selbstliebe und das Herzbewusstsein mit spirituellen Weisheiten verbunden. Der Leser ist eingeladen, diesen Weg den Anna geht, auch zu gehen und in die Schönheit und Weisheit des Herzens zurückzufinden.
Für eine nachhaltige Ausrichtung und Vertiefung: das 2-monatige Onlinekursprogramm: Selbstliebe und Selbstfürsorge, für mehr Kraft im Alltag von Alina Bräuer.
Erstveröffentlichung des Artikels: Walnussblatt